1914, der Beginn unserer Zeitrechnung
Magnus Douglas "Mark" Nicholson war ein englischer Fußballspieler des
ausgehenden 19. Jahrhunderts der aufgrund seiner Tätigkeit in einem Reisebüro
nach Wien versetzt wurde. Er spielte demnach ab 1897 bei der Vienna die zu der
Zeit noch ein vorwiegend englischer Verein war.
Nicholson, ein Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle, war eine
Ausnahmeerscheinung im österreichischen Fußball, dem innerhalb kurzer Zeit alle
Türen offen standen. Er war nicht nur der mit Abstand beste Fußballer im Wien
der damaligen Zeit und absoluter Star und Kassenmagnet seines Vereins, sondern
übernahm alsbald auch Agenden, als Organisator und Funktionär bei der Vienna.
Er war bis zu seiner Rückkehr nach England im Oktober 1900 der erste Präsident
des am 4. Jänner 1900 gegründeten ersten österreichischen Fußballverbandes. Die
Union, die für einen geregelten Spielbetrieb und organisierte Meisterschaften
sorgen sollte, löste sich jedoch bereits 1904 aufgrund ihrer Machtlosigkeit
gegenüber den Vereinen wieder auf und fand ihren Nachfolger im Österreichischen
Fußballverband, dem Vorgänger des heutigen ÖFB.
1914 gründete sich, in Erinnerung an den Engländer ein Wiener Fußballverein mit
dem Namen SC Nicholson und den Klubfarben Blau-Gelb.
1 x Meister Zweite Liga (2. Spielstufe): 1928
1933, der FC Wien macht sich einen Namen
Aus dem 1914 gegründeten Verein SC Nicholson wurde im Februar 1933 der
bekannte FC Wien mit den Klubfarben Rot-Weiß.
In der Spielsaison 1938
erreichte der FC Wien nur den 7. Platz und musste absteigen, da durch
die Einführung einer gesamtösterreichischen Liga in diesem Jahr, gleich
vier Wiener Vereine zugunsten der neuen Klubs aus den Bundesländern
absteigen mussten.
In der zweitklassigen Bezirksklasse Wien A konnte man sich allerdings sehr
deutlich durchsetzen. Ungeschlagen qualifizierte man sich mit einem Sieg über
den Meister der Bezirksklasse Wien B, WAC Schwarz-Rot, für die Aufstiegsrunde,
in der man alle sechs Spiele gewann.
1 x Meister Bezirksklasse Wien A (2. Spielstufe): 1939
Zeitung - FC Wien gegen Abstieg
von 1940 als PDF (1MB)
Sport Kurier - FC Wien vs Rapid Wien
vom 13. Oktober 1940 als PDF (1,5MB)
1941, am Höhepunkt der Karriere
In den nächsten Saisonen fanden sich die Wiener zwar nur in der unteren
Tabellenhälfte der damaligen Gau-Liga wieder.
Im Spieljahr 1941/42 konnte der FC
Wien mit dem überraschenden Vizemeistertitel der Ostmark seinen größten Erfolg
in der Vereinsgeschichte erzielen.
1 x Österreichischer Vizemeister: 1942
1957/58 Staatsliga A 14. Platz (Abstieg)
1958/59 Staatsliga B 5. platz
1959/60 Regionalliga 5. Platz
1960/61 Regionalliga 14. Platz (Abstieg)
1961/62 Wiener Liga 8. Platz
1962/63 Wiener Liga 3. Platz
1963/64 Wiener Liga 2. Platz
1964/65 Wiener Liga 2. Platz
1965/66 Wiener Liga 1. Platz (30 Spiele, 25 Siege, 5 Remis, 108:24 Tore, 14
Punkte Vorsprung)
1966/67 Regionalliga 3. Platz
1967/68 Regionalliga 4. Platz
1968/69 Regionalliga 5. Platz
Sportschau Nr34
vom 27.August 1947 (komplett) als PDF (20,5MB)
Sportfunkt Nr31
vom 31.August 1947 (komplett) als PDF (10,3MB)
Wiener Sport Nr34
von 29.August 1947als PDF (6MB)
Bild Engelmaier - Vienna vs FC Wien
vom 26. Oktober 1948 als PDF (0,8MB)
Sportschau Nr10
vom 10. März 1948 (komplett) als PDF (21,5MB)
Flyer International - FC Wien vs SV 98
von 28.August 1949als PDF (3,7MB)
Flyer International (FR) - Racing C. P.
von 3.April 1949als PDF (2MB)
Flyer International - Ligue Alger - Chelsea vs FC Wien
von 1951als PDF (5,3MB)
Sportschau Nr 20
vom 13. Mai 1952 (komplett) als PDF (24,5MB)
Flyer International - Ulmer TSG vs FC Wien
vom 28. Dezember 1952 als PDF (3,6MB)
Flyer International - SC Geislingen vs FC Wien
von 1953 als PDF (12,3MB)
Sport Kurier - FC Wien Rettung leichter als erwartet
vom 03.Mai 1954 als PDF (3MB)
Flyer International - Waterford vs FC Wien
vom 08. Februar 1954 als PDF (9,5MB)
Flyer International - Rotherham United vs FC Wien
vom 20. Februar 1954 als PF (3,7MB)
Flyer International - Exter City vs FC Wien
vom 17. Februar 1954 als PDF (1,7MB)
Flyer International - Weymouth FC vs FC Wien (Admira)
von 16.Februar 1954als PDF (4,9MB)
Stern Reportage - Watzinger entdeckt Talente, FC Wien Chronik
von 1959als PDF (2,5MB)
Announce - Weihnachtsspiel Liga
als PDF (0,6MB)
Flyer International - Crystal Papalce FC vs FC Wien
als PDF (1,9MB)
Flyer International - FC Thun vs FC Wien
vom 15. Juni als PDF (2,2MB)
Flyer International - FC Wien vs FC Metz
als PDF (1,8MB)
Flyer International - Swindown Town vs FC Wien
als PDF (0,4MB)
Zeitung - Collage FC Wien Fussballtanz
als PDF (2,3MB)
Zeitung - Happel mit Rapid vs FC Wien
als PDF (2MB)
1973, das Ende einer Erfolgsgeschichte
In der Folgezeit konnte sich der Verein wieder im Mittelfeld der Liga etablieren,
kämpfte allerdings zu Beginn der 1950er Jahre zunehmend mit dem Abstieg.
Im Jahre 1956 musste man sich schließlich unglücklich nur aufgrund eines
schlechteren Torverhältnisses gegenüber dem Tabellenzwölften FC Stadlau von der
Staatsliga verabschieden. Als Tabellenzweiter im nächsten Jahr in der Staatsliga
B konnte der FC Wien an der Aufstiegsrunde teilnehmen.
Durch einen Sieg gegen SC
Schwarz-Weiß Bregenz schaffte man zwar den sofortigen Wiederaufstieg, jedoch
stieg man auch wieder umgehend (1958) ab.
Nach dem Abstieg aus der Staatsliga spielte man noch in der damaligen 2.
Leistungsstufe Regionalliga Ost und stieg am Beginn der 60er Jahre in die Wiener
Liga ab. Dort war man der Zuschauerkrösus, 3.000 Besucher waren die Regel.
Einem
Bezirksderby gegen den FavAC wohnten gar 5.700 Besucher bei. 1965/66 schaffte
man nach mehrmaligen zweiten Plätzen den Aufstieg in die Regionalliga Ost, aus
der man 1972/73 abstieg und sich infolge wirtschaftlicher Probleme auflöste.
Der
Platz in der Gußriegelstraße musste aufgegeben werden und wurde verbaut.
Nach dem Abstieg aus der Ostliga übernahm der ehemalige Austria-Internationale
Dolfi Huber das Training. In der Mannschaft standen einige Spieler, die auch im
österreichischen Amateurnationalteam standen, das 1967 Europameister wurde!
Insgesamt hatte der FC Wien 27 Saisonen in der höchsten österreichischen
Spielklasse gespielt.
1972/73 spielte man die letzte Saison in der Regionalliga, wurde Letzter und
löste sich wegen wirtschaftlicher Probleme auf.
1983, ein neuer Anlauf
Im Jahre 1983 wurde der FC Wien komplett neu gegründet. Der Verein musste in der
niedrigsten österreichischen Liga, der achtklassigen Wiener 3. Klasse A, den
Spielbetrieb wieder aufnehmen.
1988 stieg man in die 2. Klasse A, nach einer Fusion mit dem Verein
SV Peter Bus 1992, in die 1. Klasse A auf, in der der Verein bis 2006 spielte
Fusion und Ende des FC Wien
Im Jahr 2006 fusionierte der FC Wien mit dem FC 1980 Wien
(entstanden aus einer Fusion der Vereine FC 1980 Wien und SK Sisyphos 2000
im Jahr 1995), wobei der Vereinsname der "1980er" ohne "Sisyphos" übernommen
wurde und die Geschichte des FC Wien bereits zum zweiten Mal ein Ende fand.
1 x Meister 3. Klasse A (9. Spielstufe): 1988
1 x Meister 2. Klasse A (8. Spielstufe): 1992
2007, neue Wege in einer modernen Zeit
Im Jahr 2007 wurde der FC Wien, der mittlerweile nichtmehr existent war, neu gegründet.
Das Ziel war die Tradition des Vereines fortzuführen, jedoch ganz neue Wege, im
Stile einer modernen Zeit, zu beschreiten.
Die Ausrichtung war nicht auf den Amateur bzw Profisport sondern auf den
Breitensport konzipiert, dafür stieg man in die DSG (Diözesansportgemeinschaft) ein.
Im ersten Jahr zwar den Aufstieg mit einer beachtlichen Siegesserie sichern,
musst die Mannschaft jedoch von Grund auf erneuern da die sozialen Werte des Vereines
nicht vertreten wurden.
2008 Eintritt DSG Klasse 2 und Meistertitel
2009 Aufstieg DSG Klasse 1
2009, soziales Miteinander anstatt sportlicher Erfolg
Man stellte in Folge mehr mehr Mißstände der Liga fest.
Weder wurden die Spieler vor sich selbst, noch vor zu harten Wettkämpfen oder aggressiven Verhalten durch die Unparteiischen geschützt.
Diese griffen Grundsätzlich nur selten in das Spiel ein. Auch ein Offenlegen der Probleme, die alle Vereine aller Klassen betraf, wurde seitens der Liga ignoriert.
In den Folgejahren kämpfte man sich von einer Niederlage zur Anderen, weil
man aus Spielermangel Kompromisse eingehen musste, welche es schwierig machten
die Verhaltensregeln des Vereines durchzusetzen.
Viele Spieler verloren nach und nach die Interesse am sozialen Miteinander und entwickelten disharmonische
Strukturen, durch Ehrgeiz und Kampf getrieben.
Mit den Problemen im sozialen Bereich,
welches die Kernaufgaben des neuen FC Wien sind, entwickelten sich Gruppen die
den Verein zu übernehemn versuchten aber letzten Endes ihre Interessen in neuen
Vereine verfolgten.
Darunter fielen politische Interessen, wie abseits der sozialen Kompenente, der erfolgsorienterte Amateursport.
Seit 2007 entstanden damit insgesamt 3 neue Vereine die von
ehemaligen Mitgliedern ins Leben gerufen wurden, welche andere Ideale und Ziele oder ihren eigenen Protest teilten.
Der sportliche Misserfolg brachte interne Unruhen, Spielermangel in Ligaspielen, sowie durch die Liga versursachte finanzielle Probleme an den Tag.
2011, ein Wendepunkt
Zwar hatte man vereinsintern einiges zu verbessern, allem voran den fehlenden
sportlichen Erfolg wiederherzustellen, die absolvierten Wettkampfspielen der Liga bereiteten zunehmendst Probleme.
Der Verband und die Liga DSG wurde mehrmals gebeten,
dass die Schiedsrichter sich mehr auf die Gesundheit der Spieler konzentrieren sollte.
Das bedeutete die gesundheitsgefährlichen Attacken die teils von Unvermögen,
andererseits aus Aggressionen entstanden genauso wie verbale Attacken zu stoppen.
Gerade im Breitensport ist das noch weitaus gefährlicher und wichtiger als im Profisport,
hat aber ab einen gewissen Grad generell im Sport nichts zu suchen.
Die damit verbundenen stetig wachsenden
Ausfälle der letzten Jahre waren zusammen mit dem Unmut, der fehlenden Freude in den Spielen und dem fehlenden Erfolg
in den Spielen, für den Verein ein ernsthaftes Problem.
Am 16.Oktober 2011, spielte der FC Wien sein letztes Ligaspiel,
indem die Liga vertreten durch den Unparteiischen,
eine aggressive „Fußballschlacht“ die mit Morddrohungen, verbalen und körperlichen Attacken,
am Ende einen schwerverletzten Jugendlichen aus der Mannschaft des FC Wien forderte, als völlig normales Spiel bezeichnete.
Während Verband und Liga sich keinerlei Schuld bewusst waren und den FC Wien aufgrund einer
doch sehr zweifelhaften aber direkten Berichterstattung in den Medien aus der Liga ausschloß,
nahm man die Chance war, sich aus allen Verbänden zu verabschieden, und sich neu auszurichten.
"Als Kuriosität: Währenddessen nach dem Schlußpfiff eine Schlägerei tobte,
hat sich der Schiedsrichter in der Kabine eingesperrt und abgesperrt.
Im nachhinein hatte die Liga damit keinen Zeugen vor Ort, und daher fand dieser Tumult auch nie statt.
Trotz Beweisvideo gab es auch gerichtlich keinen Schuldigen, die Liga und der Verband haben dies komplett ignoriert und den FC Wien dafür verantwortlich gemacht."
2012, Entwicklungszusammenarbeit im Fokus - zurück zum Spaß am Sport
Nach dem Vorfall 2011, und dem Ausschluss aus der DSG 2012, hat sich der FC Wien aus eigenem Interesse aus jeglichen Fußballverbänden zurückgezogen.
Man stellte alle lokalen sozialen Projekte ein (sie wurden auch nie von der Stadt Wien gefördert und waren immer zu Lasten des Vereines)
aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre und konzentrierte sich auf die Projekte der
Entwicklungszusammenarbeit die man in den inzwischen erfolgreich aufgebaut hatte.
Neben dem Spaß am Sport sollte das einige der neuen Vereinsziele deklarieren.
Damit wurde vor allem der Spaß wieder mehr in den Vordergrund
gestellt, der im Ligabetrieb sichtlich verloren ging.
Mit einem Benefizspiel besiegelte man die neue Zielsetzung und startete mit den
Mitgliedern deren Interesse am Verein selbst lagen, diesmal eine Ungezwungene.
Der Verein betreibt seit 2012 Projekte aus Spaß, Freude und Überzeugung sowie der Nachhaltigkeit.
Regelmäßig Fußball zum Spaß und zur Erhaltung der körperlichen Fitness in Wien mit Förderung
des eigenen Bewusstseins im Sport sind die wichtigsten Merkmale zur persönlichen Weiterentwicklung.
Ein Ligaeintritt in Österreich ist nicht mehr vorgesehen.
Die Ziele liegen vor allem im Miteinander und in der Professionalität unserer
Arbeit,
auch wenn man an allen Projekten zu 100% Ehrenamtlich ohne Bezahlung
arbeitet.
Der FC Wien soll durch seine Tätigkeiten und Tugenden, wie einst, ein Vorbild sein.
Dafür zeigen wir gänzlich neue Wege und Möglichkeiten im Sport und im Gemeinschaftswesen.
In Dakar unterstützt der FC Wien die mitgegründete Sportakademia SoFa seit der ersten Stunde, dazu gibt es genaueres auf deren eigenen Homepage.
100 Jahre FC Wien
vom Profifußball zum Breitensport im neuen Jahrhundert
Eine Kurzfassung dazu findest du in der Geschichte, das Buch beschreibt ein wenig detailierter den Werdegang und die Hintergründe seit der Neugründung von 1914-2014